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Kundenverantwortung
Datensicherheit & Backups
Der Betreiber ist allein verantwortlich für die Sicherung aller Daten. Dies umfasst regelmäßige Auslesungen, das Erstellen von Backups sowie deren sichere Aufbewahrung. Sentinum kann als zusätzliche Dienstleistung Unterstützung bei Backup-Strategien anbieten.
Überwachungspflicht
Der Betreiber muss das System kontinuierlich überwachen und Störungen an den Messpunkten innerhalb von 24 Stunden erkennen.
Zugangsschutz
Der Betreiber muss geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um unbefugten Zugriff auf das Hyperion-Energiemessgerät zu verhindern.
Verantwortung für die IT-Umgebung
Der Betreiber ist verantwortlich für die eigene IT-Infrastruktur sowie die Einhaltung der Systemanforderungen, die für Firmware-Updates und den Betrieb des Messgeräts notwendig sind.
Dazu gehören:
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Bereitstellung geeigneter Hardware und geschultem Personal
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Tägliche Datensicherungen und Diagnosen
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Regelmäßige Überprüfung der Ergebnisse sowie Notfallpläne
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Sicherstellung der Systemkompatibilität vor der Durchführung von Updates
Datenlogger-Einträge müssen täglich ausgelesen und archiviert werden.
Produktbeschreibung
Der Hyperion ist:
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ausschließlich als 3-Phasen-Energiezähler zu verwenden.
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vorgesehen für die statische 3-Phasen-Messung der bezogenen und eingespeisten Wirkenergie gemäß EN50470-3:2006 in Wohn-, Gewerbe- und Industrieumgebungen.
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Diese Messungen können für Abrechnungszwecke verwendet werden.
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vorgesehen für die statische 3-Phasen-Messung der bezogenen und eingespeisten Blindenergie gemäß EN62053 in Wohn-, Gewerbe- und Industrieumgebungen.
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Diese Messungen können für Abrechnungszwecke verwendet werden.
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geeignet zur Installation in ortsfesten und wettergeschützten Schaltschänken innerhalb von Gebäuden.
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einsetzbar in 4-Leiter-Netzen und TN-Netzen (Terre Neutre Combiné).
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in der Version 3/100 zur Direktmessung von Strömen bis zu 100 A einsetzbar.
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geeignet für Messungen in Mittel- und Hochspannungsnetzen ausschließlich über Strom- und Spannungswandler.
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Nicht für die Verwendung von Spannungswandlern zertifiziert oder
gemessene Werte rechtlich nicht verwertbar. -
Nur im Verhältnis . . /100 einstellbar für Spannungswandler.
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in der Version 3/5 für Strommessung über externe . . /1A- oder . . /5A-Stromwandler vorgesehen.
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geeignet für den Einsatz in Wohn-, Gewerbe- und Industrieumgebungen.
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in der Version LP zertifiziert für Lastgangmessung gemäß PTB-A 20.1 und PTB-A 50.7.
Die Messdaten können über das Display angezeigt und je nach Modell über die entsprechende Schnittstelle des Geräts ausgelesen und weiterverarbeitet werden.
Messverfahren
Die Strom- und Spannungsmessung durch den Hyperion erfolgt nach dem folgenden Prinzip: Der Hyperion misst jeweils für eine Sekunde den Strom und die Spannung, danach beginnt eine neue Messung. Innerhalb dieser Sekunde läuft folgender Prozess ab:
- Der Hyperion erfasst 8192 Messpunkte für die Spannung U und den Strom I. Diese Messpunkte besitzen eine 32-Bit-Auflösung.
- Alle gemessenen Werte für die Spannung U und den Strom I werden quadriert, aufsummiert und am Ende der Sekunde durch die Anzahl der Messpunkte (8192) geteilt.
Zieht man daraus die Wurzel, erhält man den Effektivwert der Spannung und des Stroms:
Der Leistungsfaktor λ (cos φ) wird wie folgt berechnet:
Die Wirkleistung P wird berechnet aus:P = P · S
Da stets über Spannung (U), Strom (I) und Leistung (U · I) integriert wird, werden auch nicht-sinusförmige Ströme bis einschließlich der 7. Oberschwingung erfasst.
Bedienkonzept
Übersicht der Vorderansicht des Hyperion
Übersicht des Hyperion-Displays
Kompatible Geräteschnittstellen:
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M-Bus
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TCP/IP, Modbus TCP
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Modbus RTU
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LoRa
Installation
Der Hyperion kann unabhängig von der Einbaulage installiert werden. Der Zähler ist für die Hutschienenmontage nach EN 50022 ausgelegt. Alternativ kann er mit einem Frontmontagerahmen befestigt werden.
Zum Entfernen des Zählers von der Hutschiene ziehen Sie an der federbelasteten Verriegelung an der Vorderseite.
Die Verdrahtung des Wandlerzählers sollte so kurz wie möglich gehalten werden.
Wenn der Hyperion nach der Installation deutliche Messabweichungen zeigt, beachten Sie bitte die folgenden Punkte:
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Die Verwendung von Rogowski-Spulen wird für Wandlerzähler nicht empfohlen, da durch mehrere Strom-/Spannungswandlungen mit externer Verstärkung ein multiplikativer Messfehler entsteht.
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Eigenverbrauch
Jeder Zähler hat einen Eigenverbrauch. Ein Hauptzähler erfasst daher mehr Energie als die Summe der angeschlossenen Unterzähler.
Je nach Modell verbraucht ein Hyperion bis zu 2 W pro Phase.
Über ein Jahr ergibt das einen durchschnittlichen Eigenverbrauch von 36 kWh/Jahr und einen maximalen Verbrauch von 52,5 kWh/Jahr.
Anlaufstrom
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Der Hyperion 3/5 beginnt die Zählung erst bei einem Phasenstrom von 1 mA.
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Der Hyperion 3/100 beginnt die Zählung erst bei einem Phasenstrom von 20 mA.
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Bei Wandlerzählern müssen die Stromwandler entsprechend dimensioniert sein.
Genauigkeit
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Der Hyperion erfüllt die Genauigkeitsklasse B (Wirkenergie) und Klasse 2 (Blindenergie) gemäß EN50470.
Das bedeutet, dass ein maximaler Messfehler von 1 % (Wirkenergie) bzw. 2 % (Blindenergie) pro Zähler auftreten kann.
Ein potenzieller Hauptzähler ist von diesem Fehler nur einmal betroffen, bei der Summe von Unterzählern hingegen summiert sich der Fehler mehrfach. -
Beispiel: Ein Hauptzähler hat 20 Unterzähler.
Jeder Unterzähler misst 0,2 % zu wenig Energie.
Der Hauptzähler misst 0,2 % zu viel Energie.Reale Verbrauchsmenge: 100 kWh
Messung der Unterzähler: 100 kWh × 20 × –0,2 % = –4 kWh
Messung Hauptzähler: 100 kWh × 1 × +0,2 % = +0,2 kWh→ Differenz: 4,2 kWh von 100 kWh = 4,2 %
Energierichtung (Wandlerzähler)
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Wenn alle Ströme positiv erwartet werden (nur Energiebezug gemessen wird), aber ein oder mehrere Ströme negativ sind, ist der Stromwandler falsch angeschlossen.
Wandlerfaktor (Wandlerzähler)
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Die Wandlerfaktoren am Zähler müssen entsprechend den installierten Strom-/Spannungswandlern eingestellt werden.
Korrekte Phasenzuordnung
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Strom L1 und Spannung L1 müssen demselben Messsystem zugeordnet sein.
Siehe Anschlussbild des Wandlerzählers.
Das Gewicht eines Zählers beträgt ca. 350 g.
Anschlussbild für Direktanschluss
Die folgende Tabelle enthält die wichtigsten Spezifikationen der beiden Wandleranschlüsse:
Anschlussbild für Wandlerzähler
Die folgende Tabelle enthält die wichtigsten Spezifikationen der beiden Wandleranschlüsse:
Anzugsdrehmoment
Leiterdurchmesser für Federklemmenanschlüsse
Betrieb
Hauptmenü-Seiten
Wenn der Zähler erstmals mit Spannung versorgt wird, erscheint zunächst ein Testbild. Nach etwa 2 Sekunden wird die Hauptmenü-Seite „Wirkenergie Bezug“ angezeigt.
Durch Drücken der Taste „Pfeil nach rechts“ werden die folgenden Hauptmenü-Seiten in einem rotierenden Menü angezeigt:
Durch Gedrückthalten der Taste „Pfeil nach rechts“ für mehr als 2 Sekunden kann das rotierende Menü auch rückwärts durchlaufen werden. (Firmware-Version 1.3.0 und neuer)
Untermenü-Seiten
Energieanzeigen
Die Hauptmenü-Seiten „Wirkenergie Bezug / Einspeisung“ und „Blindenergie Bezug / Einspeisung“ zeigen standardmäßig den Gesamtbezug bzw. die Gesamteinspeisung der jeweiligen Energiearten an.
Für die Untermenü-Seiten gilt dabei grundsätzlich folgendes Schema:
Um die genaueste Anzeige der Energiewerte zu gewährleisten und dabei keine Großverbraucher zu übersehen, ist der Hyperion mit einer Auto-Range-Funktion ausgestattet.
Überschreitet der Anzeigewert den darstellbaren Bereich, erscheint auf dem Display die OF-Markierung.
Die über die Schnittstellen auslesbaren Register überlaufen jedoch erst deutlich später (bei ca. 18 Milliarden GWh) im Vergleich zur Anzeige (ca. 99 Millionen MWh).
Die Anzeige der Energie erfolgt wie folgt:
Leistungs- und Stromverbrauch
Die Hauptmenü-Seiten für „Wirk-/Blind-/Scheinleistung“ zeigen jeweils den aktuellen Gesamtleistungsverbrauch an.
Durch Drücken der Taste „Pfeil nach unten“ kann zur Anzeige der Leistungswerte der einzelnen Phasen gewechselt werden.
Auf der Hauptmenü-Seite „Strom“ wird standardmäßig der Gesamtstrom aller drei Phasen angezeigt.
Durch Drücken der Taste „Pfeil nach unten“ kann zur Anzeige des Stroms der einzelnen Phasen gewechselt werden.
Das Vier-Quadranten-Diagramm zeigt die Beziehung zwischen positiver und negativer Wirk- und Blindleistung.
Wenn die Wirkleistung negativ ist, wird auch der angezeigte Strom negativ dargestellt.
Im Diagramm sind außerdem die Energierichtungen (P>>, Q>> usw.) aufgeführt, die auf dem Display erscheinen.
Quadrant I
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Wirkleistung ist positiv, der Zähler für bezogene Wirkarbeit steigt.
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Blindleistung ist positiv, der Zähler für bezogene Blindarbeit steigt.
Quadrant II
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Wirkleistung ist negativ, der Zähler für eingespeiste Wirkarbeit steigt.
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Blindleistung ist positiv, der Zähler für bezogene Blindarbeit steigt.
Quadrant III
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Wirkleistung ist negativ, der Zähler für eingespeiste Wirkarbeit steigt.
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Blindleistung ist negativ, der Zähler für eingespeiste Blindarbeit steigt.
Quadrant IV
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Wirkleistung ist positiv, der Zähler für bezogene Wirkarbeit steigt.
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Blindleistung ist negativ, der Zähler für eingespeiste Blindarbeit steigt.
Spannung, Leistungsfaktor und Frequenz
Diese Menüseiten zeigen die aktuellen Werte für Spannung, Leistungsfaktor und Frequenz an.
Die Werte werden im 1-Sekunden-Takt aktualisiert.
Wenn die Einstellung „Min-/Max-Werte“ aktiviert ist, können durch kurzes Drücken der „Pfeil-nach-unten“-Taste (<1 Sekunde) die Minimal- und Maximalwerte der jeweiligen Momentanwerte angezeigt werden.
Der Zeitstempel des jeweiligen Maximal-/Minimalwerts ist ebenfalls sichtbar.
Lastprofil und Logbuch
Durch kurzes Drücken der „Pfeil-nach-unten“-Taste (<1 Sekunde) können die gespeicherten Lastprofile und Logbucheinträge durchgeblättert werden.
Die Verzeichnisse beginnen immer mit dem aktuellsten Eintrag.
Durch längeres Drücken der „Pfeil-nach-unten“-Taste (>2 Sekunden) kann im Lastprofil zwischen Bezug und Einspeisung umgeschaltet werden.
Im Logbuch wird dadurch zwischen den Änderungen und den Zählerständen zum Zeitpunkt der Änderung gewechselt.
Konfigurationseinstellungen
Sprache
Sprachumschaltung zwischen den Sprachen „Deutsch“ (Standard) und „Englisch“.
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„Pfeil rechts“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint (englisch: "Settings")
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „Sprache“ erscheint (englisch: "Language")
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„Service-Taste“ kurz drücken (< 2 Sekunden)
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Mit „Pfeil nach unten“ zwischen „Deutsch“ und „Englisch“ wählen
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Zum Speichern: Service-Taste > 2 Sekunden gedrückt halten, bis das LCD blinkt
Tarifumschaltung
Ein Tarifwechsel wird sofort übernommen, d.h. der an den Klemmen 9–11 anliegende Tarif ist ab diesem Moment gültig.
Das Tarifsignal besteht aus einer Wechselspannung von 230 V AC, die zwischen NE (Klemme 11) und E2 (Klemme 9) / E1 (Klemme 10) anliegt.
Die Tarifansteuerung erfolgt gemäß der folgenden Wahrheitstabelle, wobei „0“ = 0 V AC und „1“ = 230 V AC relativ zu NE (Klemme 11) bedeutet.
Standardmäßig ist immer Tarif 1 aktiv.
Die Tarifeingänge sind intern galvanisch über Optokoppler getrennt.
Einstellung der Tarifanzahl
In den Einstellungen kann die Anzahl der Tarife festgelegt werden. Wählen Sie zwischen Zweitarif (2) und Viertarif (4).
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„Pfeil rechts“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „Anzahl der Tarife“ erscheint
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„Service-Taste“ kurz drücken (< 2 Sekunden)
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Mit „Pfeil nach unten“ zwischen 2 und 4 Tarifen wählen
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Speichern: „Service-Taste“ > 2 Sekunden gedrückt halten, bis das LCD blinkt
Echtzeituhr
Die Echtzeituhr des Hyperion-Energiezählers kann entweder direkt am Gerät oder über optionale Schnittstellen konfiguriert werden. Die Schnittstellen (TCP/IP, M-Bus, Modbus, LoRa) ermöglichen es außerdem, den Zähler mit einem Zeitserver zu verbinden, was eine automatische Synchronisierung erlaubt. Der Hyperion verfügt über eine interne Uhr mit einer täglichen Abweichung von ± 0,4 Sekunden. Die LP-Version des Hyperion-Energiezählers zeigt spezielle Meldungen in Bezug auf die Echtzeituhr an. Für spezifische Informationen zur LP-Version beachten Sie bitte das PTB-A 50.7-spezifische Kapitel am Ende dieses Handbuchs.
Konfiguration am Gerät
Die Echtzeituhr kann direkt am Hyperion eingestellt werden. Die interne Uhr bleibt bei Stromausfall für mindestens 18 Tage erhalten – danach muss die Zeit neu eingestellt werden.
❗ Hinweis: Der Zähler muss mindestens 2 Stunden in Betrieb gewesen sein, damit der Energiespeicher vollständig geladen ist.
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„Rechter Pfeil“ drücken bis „Einstellungen“
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„Pfeil nach unten“ drücken bis „Echtzeituhr“
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„Service-Taste“ kurz drücken (<2 Sekunden)
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Mit „Rechter Pfeil“ die Ziffer auswählen
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Mit „Pfeil nach unten“ die Ziffer erhöhen
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Speichern: „Service-Taste“ >2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Automatische Zeitsynchronisierung
Die Zeitsynchronisierung erfolgt über M-Bus mittels eines definierten Befehls über die gewählte Schnittstelle des Zählers. Zeit- und Datumsinformationen werden an den Zähler gesendet, die Synchronisierung erfolgt sofort und wird durch eine „ACK“-Meldung bestätigt.
Zähler mit TCP/IP- und LoRa-Schnittstellen können sich automatisch synchronisieren, wenn ein Zeitserver angegeben ist. Der Zähler sendet alle 1–2 Minuten eine Anfrage an den Zeitserver, bis die erste Synchronisierung erfolgt ist. Danach erfolgt eine Synchronisierung nur noch einmal pro Stunde.
Lastprofil-Intervall
Im Einstellungsmenü kann das Lastprofil-Intervall festgelegt werden. Wählbar sind die Intervalle: 1 Minute, 5 Minuten, 15 Minuten (Standard), 30 Minuten, 1 Stunde, 6 Stunden, 12 Stunden oder 24 Stunden.
Schritte zur Konfiguration:
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Drücken Sie die „Rechts“-Taste, bis „Einstellungen“ angezeigt wird.
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Drücken Sie die „Runter“-Taste, bis „Lastprofil-Intervall“ erscheint.
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Drücken Sie die Servicetaste kurz (< 2 Sekunden).
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Mit der „Runter“-Taste das gewünschte Intervall auswählen.
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Zum Speichern: Drücken Sie die Servicetaste für > 2 Sekunden, bis das LCD blinkt.
Einstellung der Transformatorverhältnisse
Das Transformatorverhältnis kann direkt am Hyperion-Energiezähler über die Bedientasten eingestellt werden.
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Drücken Sie „Rechter Pfeil“, bis „Einstellungen“ erscheint
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Drücken Sie „Pfeil nach unten“, bis „CT/VT-Verhältnis“ angezeigt wird
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Drücken Sie die „Service-Taste“ kurz (<2 Sekunden)
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Mit „Rechter Pfeil“ wählen Sie die Ziffer aus
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Mit „Pfeil nach unten“ erhöhen Sie die Ziffer
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Speichern: Halten Sie die „Service-Taste“ >2 Sekunden gedrückt, bis das Display blinkt
Das Stromwandlerverhältnis (CT-Verhältnis) kann von 5A:5A bis 20.000A:5A in 5A-Schritten sowie von 1A:1A bis 4.000A:1A in 1A-Schritten angepasst werden. Das Spannungswandlerverhältnis (VT-Verhältnis) ist von 100V:100V bis 36.000V:100V in 100V-Schritten einstellbar.
Es ist zwingend erforderlich, sowohl den Primär- als auch den Sekundärstrom des Stromwandlers anzugeben. Ein eingestelltes Verhältnis von 100:1 bedeutet, dass ein Primärstrom von 100A einen Sekundärstrom von 1A erzeugt.
S0-Impulswert
Im Menü „Einstellungen“ kann der Impulswert eingestellt werden.
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Drücken Sie die „Rechtspfeil“-Taste, bis „Einstellungen“ erscheint
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Drücken Sie die „Abwärtspfeil“-Taste, bis „S0-Impulswert“ erscheint
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Drücken Sie die „Service“-Taste kurz (<2 Sekunden)
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Verwenden Sie die „Abwärtspfeil“-Taste, um zwischen 1, 10, 100, 1000 und 10000 Imp / kWh auszuwählen
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Speichern: Drücken Sie die „Service“-Taste >2 Sekunden lang, bis das LCD blinkt
Energieanzeige-Einstellungen
Sie können konfigurieren, was auf dem Display angezeigt wird. Es stehen folgende Einstellungen zur Auswahl:
Energie pro Tarif:
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Ein: Der Hyperion zeigt die importierte/exportierte Energie für jeden Tarif auf den Hauptmenüseiten „Wirkenergie Bezug“, „Wirkenergie Lieferung“, „Blindenergie Bezug“ und „Blindenergie Lieferung“ an.
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Aus: Es wird nur die Gesamtsumme aller Tarife sowie die ausgewählte Einstellung „Energie pro Phase“ auf den genannten Hauptmenüseiten angezeigt.
Energie pro Phase:
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Ein: Der Hyperion zeigt die importierte/exportierte Energie für jede Phase auf den Hauptmenüseiten „Wirkenergie Bezug“, „Wirkenergie Lieferung“, „Blindenergie Bezug“ und „Blindenergie Lieferung“ an.
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Aus: Es wird nur die Gesamtsumme aller Tarife sowie die ausgewählte Einstellung „Energie pro Tarif“ auf den genannten Hauptmenüseiten angezeigt.
Übersicht:
Je nach Einstellung zur Anzeige von Energiebezug/-lieferung ist das Untermenü für Energieanzeigen entsprechend aufgebaut.
Die folgende Legende gilt:
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Grün: Nur die Option „Energie pro Phase“ ist aktiviert.
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Orange: Nur die Option „Energie pro Tarif“ ist aktiviert.
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Rot: Beide Optionen sind aktiviert.
Schnittstellenkonfiguration
Der Hyperion kann mit verschiedenen Schnittstellen ausgestattet werden, jedoch ist pro Zähler nur eine Schnittstelle möglich.
Schnittstellen
Der Hyperion bietet optional eine der folgenden Schnittstellen:
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LoRaWAN®
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mioty
M-Bus
Die M-Bus-Schnittstelle ist gemäß den Normen EN 13757-2, -3 (früher EN 1434-3) aufgebaut. Der Hyperion-M-Bus kann daher mit allen M-Bus-kompatiblen Geräten kommunizieren. Die M-Bus-Schnittstelle ist im Energiezähler integriert und vor Verschmutzung sowie Manipulation geschützt. Die Schnittstelle befindet sich auf der Rückseite des Zählers an Pin 1[3] (+) und Pin 2[4] (–).
Werkseinstellungen
Verdrahtungspläne M-Bus
Der Hyperion Energiezähler M-Bus ist mit zwei intern verbundenen M-Bus-Klemmen ausgestattet. Dies ermöglicht eine einfachere serielle Verschaltung während der Installation.
Zusätzliche Konfigurationen, Kommunikation und Fehlerbehandlung
Konfiguration:
Konfiguration der Primäradresse am Gerät
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„Rechter Pfeil“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „M-Bus Pri. Adresse“ angezeigt wird
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„Service-Taste“ kurz drücken (<2 Sekunden)
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Mit „Rechter Pfeil“ Ziffer auswählen
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Mit „Pfeil nach unten“ Ziffer erhöhen
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Speichern: „Service-Taste“ >2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Konfiguration der Sekundäradresse am Gerät
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„Rechter Pfeil“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „M-Bus Sec. Adresse“ angezeigt wird
-
„Service-Taste“ kurz drücken (<2 Sekunden)
-
Mit „Rechter Pfeil“ Ziffer auswählen
-
Mit „Pfeil nach unten“ Ziffer erhöhen
-
Speichern: „Service-Taste“ >2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Konfiguration der Baudrate am Gerät
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„Rechter Pfeil“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
-
„Pfeil nach unten“ drücken, bis „M-Bus Baudrate“ angezeigt wird
-
„Service-Taste“ kurz drücken (<2 Sekunden)
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Mit „Rechter Pfeil“ zwischen 300, 600, 1.200, 2.400 (Standard), 4.800 und 9.600 Baud wählen
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Speichern: „Service-Taste“ >2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Konfiguration via MB-Connect
Der Hyperion M-Bus kann auch mit unserer proprietären Software MB-Connect konfiguriert werden.
S0-Impulsausgang
Der S0-Impulsausgang entspricht dem Standard EN 62053-31 (DIN 83864). Jeder Hyperion verfügt über einen S0-Impulsausgang, der die Kommunikation mit Geräten ermöglicht, die solche Impulse empfangen und verarbeiten können. Die Schnittstelle befindet sich auf der Rückseite des Zählers an den Pins 6 und 7. Der Schalter ist ein leistungsfähiger Opto-Power-MOSFET, ausgelegt für 5–60 V AC oder DC. Der S0-Impulsausgang ist potentialfrei.
❗ Hinweis: Achten Sie auf die richtige Polung.
Werkseinstellungen
Schaltplan für den S0-Impulsausgang
Konfiguration des Auslesetyps
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„Rechter Pfeil“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „S0-Impulstyp“ erscheint
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„Service-Taste“ kurz drücken (< 2 Sekunden)
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Mit „Rechter Pfeil“ auswählen zwischen:
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Wirkenergie Diff: Alle Wirkleistungen, ob Bezug oder Einspeisung, werden ohne Unterscheidung ausgegeben.
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Blindenergie Diff: Alle Blindleistungen, ob Bezug oder Einspeisung, werden ohne Unterscheidung ausgegeben.
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Wirkenergie Bezug: Nur bezogene Wirkleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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Blindenergie Bezug: Nur bezogene Blindleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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Wirkenergie Lieferung: Nur eingespeiste Wirkleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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Blindenergie Lieferung: Nur eingespeiste Blindleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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-
Speichern: „Service-Taste“ > 2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Konfiguration der S0-Impulsrate
Im Einstellungsmenü kann die Impulsrate definiert werden.
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„Rechter Pfeil“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „S0-Impulswert“ erscheint
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„Service-Taste“ kurz drücken (< 2 Sekunden)
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Mit „Pfeil nach unten“ zwischen 1, 10, 100, 1000 und 10000 Impulsen/kWh wählen
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Speichern: „Service-Taste“ > 2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Konfiguration der S0-Impulsbreite
Im Einstellungsmenü kann die Impulsbreite definiert werden. Auswahlmöglichkeiten: 2 ms, 10 ms, 30 ms, 40 ms und 120 ms.
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„Rechter Pfeil“ drücken, bis „Einstellungen“ erscheint
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„Pfeil nach unten“ drücken, bis „S0-Impulsbreite“ erscheint
-
„Service-Taste“ kurz drücken (< 2 Sekunden)
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Mit „Pfeil nach unten“ zwischen 2 ms, 10 ms, 30 ms, 40 ms und 120 ms wählen
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Speichern: „Service-Taste“ > 2 Sekunden drücken, bis das LCD blinkt
Verdrahtungsplan für Modbus
LoRa
Der Hyperion unterstützt die Kommunikation via LoRa.
Werkseinstellungen
Standardmäßig überträgt der Hyperion LoRa alle 15 Minuten folgende Werte:
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Zeitstempel
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Wirkenergie Bezug für Tarif 1 & 2
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Wirkenergie Lieferung für Tarif 1 & 2
-
Fehlercode
Fehlerfall:
Wenn beim Hyperion ein Fehler auftritt, orientieren Sie sich an der folgenden Liste der häufigsten Probleme.
Unstimmigkeiten bei der Energiemessung des Hyperion-Energiezählers
Situation: Einer oder mehrere Phasenströme zeigen ein negatives Vorzeichen.
Lösung: Prüfen Sie, ob die Anschlüsse „S1↑“ und „S2↓“ („Lx↑“ und „Lx↓“ beim Direktzähler) für die jeweiligen Phasen korrekt angeschlossen sind. „S1↑“ („Lx↑“) muss immer auf der Netzseite und „S2↓“ („Lx↓“) auf der Verbraucher-/Erzeugerseite angeschlossen sein.
Situation: Der Zähler misst zu viel oder zu wenig Energie.
Lösung 1: Überprüfen Sie das eingestellte Stromwandler- und Spannungswandlerverhältnis. Diese Verhältnisse müssen mit den installierten Strom- bzw. Spannungswandlern übereinstimmen.
Lösung 2: Überprüfen Sie die korrekte Anschlussweise des Zählers. Eine Phase mit negativem Strom wird die Energie im Einspeisezähler erfassen.
Falsche Verbrauchsanzeige am Transformatorzähler
Situation: Der Hyperion zeigt einen Verbrauch an, der um einen Faktor zu hoch oder zu niedrig ist.
Lösung 1: Stellen Sie sicher, dass das Stromwandlerverhältnis am Hyperion mit Ihrem gewählten Stromwandler übereinstimmt. Das Stromwandlerverhältnis kann am Hyperion über die Pfeiltasten eingestellt werden:
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Von 5/5 bis 20.000/5 A in 5-A-Schritten
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Von 1/1 bis 4.000/1 A in 1-A-Schritten
Lösung 2: Überprüfen Sie, ob die Kurzschlussbrücke im Sekundärmesskreis korrekt entfernt wurde.
Verhalten bei Verbrauch und Einspeisung
Der Hyperion erfasst die Energie in negativer (Einspeisung) und positiver (Verbrauch) Richtung in separaten Registern. Die Register für Verbrauch und Einspeisung werden nicht gegeneinander verrechnet.
Das Register „Wirkenergie Bezug“ bezieht sich auf die vom Versorger gelieferte oder bezogene Energie. Der Kunde erhält hierfür eine Rechnung vom Versorger.
Das Register „Wirkenergie Lieferung“ bezieht sich auf die ins Netz zurückgespeiste Energie (z. B. Photovoltaikanlage).
Praktisches Beispiel:
So verhalten sich die beiden Register am Hyperion:
Aktueller Verbrauch eines Wohnkomplexes um 13:00 Uhr
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Phase L1: 10 kW
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Phase L2: 20 kW
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Phase L3: 30 kW
-
Gesamt: 60 kW
Leistung der PV-Anlage im Wohnkomplex um 13:00 Uhr
-
Phase L1: 25 kW
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Phase L2: 25 kW
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Phase L3: 25 kW
-
Gesamt: 75 kW
In diesem Fall werden aktuell 15 kW ins Netz eingespeist. Das Register „Wirkenergie Bezug“ für L1 und L2 bleibt stehen und erhöht sich nicht. Das Register „Wirkenergie Lieferung“ zählt aktuell für L1 und L2 hoch, da Energie eingespeist wird. Für L3 wird noch Energie verbraucht, daher bleibt das Register „Wirkenergie Lieferung“ stehen und das Register „Wirkenergie Bezug“ zählt hoch.
Der Hyperion liefert falsche Werte über den Impulsausgang
Prüfen Sie, ob Impulsrate und Impulsdauer des Hyperion-Energiezählers mit Ihrem Impulsempfänger übereinstimmen. Impulsrate und Impulsdauer können am Hyperion über die Tasten eingestellt werden.
Mögliche Impulsraten und Impulsdauern:
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Impulsraten: 1, 10, 100, 1000 und 10.000 Impulse pro kWh/kvarh
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Impulsdauern: 2 ms, 10 ms, 30 ms, 40 ms und 120 ms
Werkseinstellungen
Die Tarifumschaltung funktioniert nicht.
Standardmäßig ist Tarif 1 aktiv. Überprüfen Sie, ob die Tarifumschaltung korrekt angeschlossen ist.
Die LoRa-Kommunikationsschnittstelle funktioniert nicht:
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Stellen Sie sicher, dass der Zähler in Ihrem LoRa-Netzwerkserver registriert ist.
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Achten Sie darauf, dass das LoRa-Leseintervall mit der verfügbaren Bandbreite übereinstimmt. Viele LoRa-Geräte im selben Netzwerk können sich gegenseitig in der Kommunikation stören.
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Stellen Sie sicher, dass der Zähler die Zeit über LoRa synchronisieren kann.
Erweiterte Informationen zum Lastprofil gemäß PTB-A 50.7
Messgenauigkeit: Pflichten des Anwenders nach § 23 der Mess- und Eichverordnung
Die Mess- und Eichverordnung verpflichtet Anwender von Messgeräten im eichrechtlichen Sinne sicherzustellen, dass Messungen korrekt ausgeführt und Messgeräte so gehandhabt werden, dass die Messgenauigkeit gewährleistet ist. Zu den eichrechtlichen Messgeräteanwendern gehören unter Berücksichtigung der Marktrollen gemäß Messstellenbetriebsgesetz:
-
Messgeräteanwender: Messstellenbetreiber gemäß Messstellenbetriebsgesetz
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Messwertverwender: Personen, die Messungen durchführen und Messwerte an berechtigte Dritte weiterleiten sowie die Abrechnung für Netznutzung und Energieerbringung vornehmen
Die Messgeräteanwender sind verpflichtet, den Messwertverwendern die Möglichkeit zu geben, die unten aufgeführten Pflichten zu erfüllen.
Transparenz der Nutzung
Der Messwertverwender muss für die Stromkunden, an deren Anlagen die Geräte eingesetzt werden, die Berechnung der abgerechneten Energie- und gegebenenfalls Leistungswerte transparent machen. "Transparent machen" bedeutet, die notwendigen Informationen bereitzustellen, damit die Stromkunden nachvollziehen können, wie die Abrechnungspositionen auf ihrer Rechnung auf Basis der eichrechtskonformen Anzeigen der eingesetzten Geräte berechnet werden.
Wichtig ist dabei insbesondere die Information,
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welche vom Gerät angezeigten Werte für die Abrechnung verwendet werden dürfen,
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dass nicht angezeigte Werte nicht für die Abrechnung verwendet werden dürfen, und
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dass als Ergebnis von Funktionen angezeigte Werte, die nicht eichrechtsrelevant sind, rein informativ sind und ebenfalls nicht für die Abrechnung verwendet werden dürfen.
Darüber hinaus müssen die Geräte so verwendet werden, dass die Ablesbarkeit der abrechnungsrelevanten Messergebnisse und Fehlermeldungen für die Stromkunden sichergestellt ist.
Tarifierung
Für die eichrechtskonforme Verwendung der Zählerstände dürfen nur die Tarife T1 und T2 verwendet werden. Dabei ist § 33 des MessEG zu beachten:
Der Messwertverwender hat sicherzustellen, dass Rechnungen, soweit sie auf Messwerten beruhen, von den Personen, für die sie bestimmt sind, leicht nachvollzogen werden können. Hierfür sind gegebenenfalls geeignete Hilfsmittel bereitzustellen. Es muss jederzeit sichergestellt sein, dass alle abrechnungsrelevanten Register auch auf dem Display angezeigt werden.
Fehlermeldungen / Zeitkorrekturen
Fehlermeldungen:
In den Begleitdokumenten sind die Funktionsfehler beschrieben, die von den hier genannten Zählern selbst diagnostiziert und angezeigt werden können. Treten ein oder mehrere der als „Eichrechtsrelevante Fehlermeldungen“ gekennzeichneten Ereignisse auf, ist die eichrechtskonforme Nutzung nicht mehr gewährleistet und die gespeicherten Messergebnisse gelten als zweifelhaft. Die Geräte sind zu entfernen, gegebenenfalls zu reparieren und nachzurüsten, wenn sie weiterhin für Abrechnungszwecke verwendet werden sollen.
Zeitkorrekturen:
Bei Zählern mit ferneinstellbarer interner Uhr müssen technische Maßnahmen sicherstellen, dass über eichrechtskonforme Anzeigen nachvollzogen werden kann, ob während einer Abrechnungsperiode Zeitkorrekturen, die die Messgenauigkeit und Abrechnung beeinflussen, vorgenommen wurden. Dies wird für die genannten Zähler wie folgt umgesetzt:
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Ein Befehl zur Einstellung der Zähleruhr über eine der verfügbaren Schnittstellen führt immer zu einem Eintrag im eichtechnischen Logbuch.
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Die aktuelle Aufzeichnungsperiode nach der Uhrkorrektur wird als ungültig markiert.
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Die neu gestartete Aufzeichnungsperiode endet beim nächsten ganzzahligen Vielfachen der Aufzeichnungsperiodenlänge (z.B. xx:15, xx:30, xx:45 oder xx:00) basierend auf der neu eingestellten Zählerzeit.
Verwendung von Kommunikationsschnittstellen
Die Kommunikationsschnittstellen der Zähler sind nicht eichrechtskonform. Über diese Schnittstellen ausgelesene Messwerte dürfen nur insoweit für Abrechnungszwecke verwendet werden, wie sie eine unveränderte Wiederholung der auf dem Display angezeigten Messergebnisse darstellen, wie in Anhang 2, Abschnitt 8.1 der Mess- und Eichverordnung festgelegt.
Zeitsynchronisation
Die genannten Zähler synchronisieren sich über die vorhandene Kommunikationsschnittstelle. Für eine eichrechtskonforme Nutzung der Zählerstände muss der Anwender sicherstellen, dass die Zähleruhr mit der gesetzlichen Zeit synchronisiert ist. Für die genannten Zähler müssen vor der Übertragung des Daten-Telegramms mit Datum und Uhrzeit folgende Bedingungen erfüllt sein:
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Der M-Bus muss für die Kommunikation verfügbar sein.
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Die Ethernet-Verbindung muss für die Kommunikation verfügbar sein.
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Die gesetzliche Zeit muss als Zeitquelle verwendet werden.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, dürfen die Zählerstände nicht für Abrechnungszwecke verwendet werden.
Nicht abrechnungsfähige Messergebnisse
Messwerte, die nicht im Typprüfbescheid aufgeführt sind, dürfen nicht für Abrechnungszwecke verwendet werden.
Logbuchfunktion
Die genannten Zähler verfügen immer über ein technisches Logbuch, das nur durch einen Verstoß gegen die herstellerseitig bereitgestellte Zugriffssicherung gelöscht werden kann.
Hyperion
Der folgende Abschnitt beschreibt die für den Lastprofilbetrieb relevanten Menüpunkte des Hyperion-Energiezählers. Das Lastprofil des Hyperion-Energiezählers ist gemäß PTB-A 50.7 zertifiziert. Die folgenden Informationen gelten für die Tarifumschaltung, Zeitsynchronisation, Transformator-Einstellungen und den S0-Impulsausgang der LP-Version des Hyperion-Energiezählers.
Strom- oder Spannungswandlerverhältnis
Diese Verhältnisse bestimmen den bei der Energiemessung angewandten Faktor und müssen den verwendeten Strom- oder Spannungswandlern entsprechen. Änderungen der Strom- und Spannungswandlerverhältnisse sind nur über die SRVC-Taste möglich. Die SRVC-Taste kann zur Vermeidung unbefugten Zugriffs plombiert werden.
Echtzeituhr
Die Echtzeituhr zeigt die aktuelle Gerätezeit an. Wird der Zähler nicht automatisch synchronisiert, wird empfohlen, die UTC-Zeit einzustellen, da die lokale Sommerzeit nicht unterstützt wird. Das Ändern der Echtzeituhr ist über die SRVC-Taste möglich. Die SRVC-Taste kann zur Vermeidung unbefugten Zugriffs plombiert werden.
S0-Impulsausgang
Der Impulsausgang kann zwischen folgenden Einstellungen umgeschaltet werden:
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Wirkenergie Diff: Alle Wirkleistungen, ob Verbrauch oder Einspeisung, werden ohne Unterscheidung ausgegeben.
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Blindenergie Diff: Alle Blindleistungen, ob Verbrauch oder Einspeisung, werden ohne Unterscheidung ausgegeben.
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Wirkenergie Bezug: Nur bezogene Wirkleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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Blindenergie Bezug: Nur bezogene Blindleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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Wirkenergie Lieferung: Nur eingespeiste Wirkleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
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Blindenergie Lieferung: Nur eingespeiste Blindleistung wird über S0 ausgegeben, alle anderen Energien ignoriert.
Die Schnittstelle gibt für jeden eingestellten Energieverbrauch einen elektrischen Impuls aus. Anhand dieser Impulse kann die Energiemenge berechnet werden. Die Schnittstelle kann wie folgt konfiguriert werden:
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Impulsrate: Legt fest, wie viele Impulse pro Energieeinheit ausgegeben werden sollen.
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Impulslänge: Legt fest, wie lang der Impuls sein soll.
Die Änderung der S0-Impulsausgangseinstellungen ist nur über die SRVC-Taste möglich. Die SRVC-Taste kann zur Vermeidung unbefugten Zugriffs plombiert werden.
Verwendung für Abrechnungszwecke
In der LP-Version des Hyperion-Energiezählers sind nur die Wirkleistungsmessungen für Abrechnungszwecke zugelassen. Diese Messwerte können jederzeit über das Display oder die Schnittstelle des Zählers abgerufen werden.
Alle anderen angezeigten Messwerte auf dem Display dienen nur zu Informationszwecken und dürfen nicht für Abrechnungszwecke verwendet werden. Messwerte, die nicht angezeigt werden und über eine Schnittstelle ausgelesen werden können, sind ebenfalls rein informativ und dürfen nicht für Abrechnungszwecke verwendet werden.
Beschreibung
Die Lastprofilfunktionalität gemäß PTB-A 50.7 besteht aus zwei Teilfunktionen:
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Das eigentliche Lastprofil-Speicher zur Aufzeichnung der Messwerte. Dieses ist als „Ringpuffer“ ausgelegt, das heißt, nach Erreichen der maximalen Einträge werden die ältesten 27 Einträge überschrieben. Aufgrund technischer Gegebenheiten erfolgt das Überschreiben in Gruppen von 27 Einträgen.
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Das Logbuch (technisches Logbuch) zur Aufzeichnung von Änderungen an den parametern, die das Lastprofil beeinflussen. Dieses Logbuch kann nicht ohne Zerstörung der Plomben verändert werden. Die aufgezeichneten Änderungen umfassen:
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Änderung der Zeit/Datum
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Änderung des Spannungs- oder Stromwandlerfaktors
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Änderung des S0-Impulswerts, der S0-Impulslänge
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Jeder der oben genannten Parameter kann nur einmal pro Aufzeichnungsperiode geändert werden. Eine neue Änderung ist erst nach Beginn des nächsten Intervalls möglich. Es stehen maximal 2048 Logbucheinträge zur Verfügung. Diese können weder gelöscht noch überschrieben werden. Ist die Kapazität des Logbuchs erschöpft, befindet sich der Zähler nach einer weiteren Änderung eines der oben genannten Parameter in einem ungültigen eichrechtlichen Zustand.
Dies wird durch das Symbol „PTB NV“ auf dem Display angezeigt. Zusätzlich erhalten alle nachfolgenden Lastprofileinträge den Status „NG“ (ungültig).
Aufzeichnungsintervall
Das Aufzeichnungsintervall des Lastprofils in der LP-Version des Hyperion-Energiezählers ist auf 15 Minuten fest eingestellt und kann nicht geändert werden.
Zeitsynchronisation
Die Zeitsynchronisation erfolgt über einen definierten Befehl über die M-Bus- oder TCP/IP-Schnittstelle des Zählers, durch das Einstellen eines gesetzlich anerkannten Zeitservers mit der offiziellen Zeit oder durch die Bedientasten am Zähler. Zeit- und Datumsinformationen werden an den Zähler gesendet, und die Synchronisation erfolgt sofort. Erfolgt dies über die M-Bus-Schnittstelle, bestätigt der Zähler dies mit einer „ACK“-Meldung. Die Zeit darf nur einmal pro Aufzeichnungsperiode (15 Minuten) synchronisiert oder eingestellt werden. Es muss die offizielle Zeit eingestellt sein. Zeitänderungen werden folgendermaßen unterschieden:
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Zeitsynchronisation: Jede Zeiteinstellung, die weniger als 9 Sekunden von der zuvor gültigen Zeit abweicht, gilt als reguläre Zeitsynchronisation. In diesem Fall wird kein Logbucheintrag erzeugt.
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Zeiteinstellung: Wird die Echtzeituhr zum ersten Mal eingestellt oder weicht die Zeit um mehr als 9 Sekunden von der vorherigen Zeit ab, wird ein Logbucheintrag erstellt und das aktuelle Lastprofil als „NG“ (ungültig) markiert.
Der interne Puffer (Reserve) zur Aufrechterhaltung der Systemzeit bei einem Stromausfall hält mindestens 18 Tage (der Zähler muss hierfür mindestens 2 Stunden in Betrieb gewesen sein).
Tarifumschaltung
Eine Tarifänderung bei der LP-Version (PTB 50.7 zertifiziert) des Hyperion-Energiezählers wird erst zu Beginn eines neuen Aufzeichnungsintervalls wirksam. Das heißt, der zu diesem Zeitpunkt an den Klemmen 9–11 eingestellte Tarif gilt mindestens bis zum Beginn des nächsten Aufzeichnungsintervalls. Für die LP-Version ist nur der Zweitarif verfügbar.
Die Tarifsteuerung erfolgt über die 3 Tarif-Eingänge (Anschlüsse 9–11) auf der Rückseite des Zählers.
Auslesen über externe Schnittstelle
Das Auslesen über die externe Schnittstelle kann für Abrechnungszwecke verwendet werden. Die Schnittstellen übertragen die gleichen Informationen, die auch auf dem Display des Zählers angezeigt werden.
Speicherkapazität
Der Speicher des Geräts kann folgende Einträge aufnehmen:
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Kontinuierliche Einträge für das Lastprofil: 105.378
Das entspricht einer Aufzeichnungsdauer von ca. 3 Jahren bei einem 15-Minuten-Intervall. Sobald der letzte Eintrag gemacht wurde, löscht der Zähler die ersten 26 Einträge und beginnt wieder am Anfang des Speicherregisters. Nach den 26 neu geschriebenen Einträgen werden erneut 26 Einträge gelöscht usw. Somit sind immer nur die letzten 105.352 Einträge verfügbar, ältere Einträge gehen verloren. -
Logbucheinträge: 2.048
Jede Änderung des Transformatorverhältnisses, der Echtzeituhr oder des S0-Impulswerts/-impulsbreite führt zu einem Eintrag. Sind alle Einträge belegt, befindet sich der Hyperion nach einer weiteren Änderung eines dieser Werte in einem rechtlich ungültigen Zustand (gemäß PTB-A 50.7) und muss ersetzt werden.
Stromausfall und Neustart
Stromausfall
Alle Lastprofileinträge werden in einem festen 15-Minuten-Rhythmus gespeichert (also XX:00, XX:15, XX:30 und XX:45). Nach einem Stromausfall wird die Aufzeichnung entsprechend fortgesetzt.
Beispiel:
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Aktuelle Zeit: 07:37 → letzter Eintrag um 07:30
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Stromausfall bis 08:12
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Nächster Eintrag erfolgt um 08:15 (dieser Eintrag wird automatisch mit „NG“ markiert)
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Einträge für 07:45 und 08:00 fehlen
Nach jedem Stromausfall wird der erste Lastprofileintrag mit „NG“ markiert. Falls der interne Uhrpuffer die Zeit erhalten hat (Reserve nicht erschöpft), werden alle nachfolgenden Lastprofileinträge nicht mit „NG“ markiert.
Neustart
In seltenen Fällen kann es zu einem internen Neustart des Zählers kommen. In diesem Fall wird der entsprechende Lastprofileintrag mit „NG“ markiert.
Lastprofilanzeige
Die Lastprofilanzeige zeigt beim Aufruf immer den letzten Eintrag an. Wenn alle 105.378 Einträge des Lastprofils genutzt sind, löscht der Hyperion automatisch die ältesten 26 Einträge. Die Nummerierung des nächsten gespeicherten Lastprofileintrags wird dabei nicht auf 0 zurückgesetzt, sondern läuft fortlaufend weiter.
Beispiel:
Ihr Hyperion hat bereits 200.000 Lastprofile gespeichert. Beim Durchblättern der Lastprofileinträge sehen Sie zunächst Lastprofil 200.000. Wenn Sie jedoch 105.378 Einträge zurückgehen, landen Sie wieder bei Lastprofil 200.000. Die Daten der Lastprofile 1 bis 94.622 wurden in der Zwischenzeit gelöscht.
Folgende Informationen werden angezeigt:
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000003: Index des angezeigten Eintrags. Die Einträge beginnen mit Index 1 und können chronologisch (absteigend) durch Drücken der Taste „Pfeil nach unten“ durchlaufen werden.
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05.01.2021 10:45:00: Zeitstempel des Eintrags. Datum und Uhrzeit entsprechend den Geräteeinstellungen.
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NG: Gültigkeitskennzeichen. Ein Lastprofileintrag wird in folgenden Fällen als ungültig („NG“) markiert:
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Wenn Manipulationen an den beschriebenen Geräteparametern vorgenommen werden, wird das entsprechende Aufzeichnungsintervall als ungültig („NG“) markiert.
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Der erste Lastprofileintrag nach einem Neustart des Zählers ist aufgrund eines vermuteten Stromausfalls (Powerfail) immer ungültig.
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Einträge werden als „NG“ markiert, wenn innerhalb von zwei Wochen nach der letzten Zeitsynchronisation keine neue Synchronisation erfolgt.
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Gültige Einträge tragen keine Markierung.
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T1 / T2 00000000,0 kWh: Ablesewert des Energieregisters pro Tarif. Der Status des Wirkleistungsregisters zum Zeitpunkt der Eintragung
Imp / Exp: Umschalten zwischen Anzeige des Import- und Exportzählers. Ein langer Druck (>2 Sekunden) auf die Taste „Pfeil nach unten“ wechselt zwischen der Anzeige des Importzählers (Verbrauch) und des Exportzählers (Einspeisung).
Logbuchanzeige
Die Logbuchanzeige zeigt beim Aufruf immer den letzten Eintrag an. Folgende Informationen werden auf dem Display angezeigt:
Im Falle einer Zeiteinstellung:
- 0003 / 2048: Index des aktuellen Eintrags. Die Einträge beginnen bei Index 1 und können durch Drücken der „Pfeil nach unten“-Taste in umgekehrt chronologischer Reihenfolge durchlaufen werden.
- 01.2021 02:41:04: Zuvor gültige Zeit (entspricht auch der Zeit der Zeitänderung).
- 01.2024 02:40:56: Neu eingestellte Zeit.
- Durch kurzes Drücken der „Pfeil nach unten“-Taste (<1 Sekunde) können die gespeicherten Logbucheinträge durchgeblättert werden. Das Verzeichnis beginnt immer mit dem neuesten Eintrag.
- Durch langes Drücken der „Pfeil nach unten“-Taste (>2 Sekunden) kann im Logbuch zwischen der Änderung und den Zählerständen zum Zeitpunkt der Änderung gewechselt werden.
Im Falle einer Änderung eines Transformatorfaktors:
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0004 / 2048: Index des aktuellen Eintrags. Die Einträge beginnen bei Index 1 und können durch Drücken der „Pfeil nach unten“-Taste chronologisch absteigend durchlaufen werden.
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01.2024 02:41:40: Zeitstempel der Änderung.
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S0 I-Dur. 120 → 30: Vorheriger (links) und neu eingestellter (rechts) Wert der Impulsdauer in ms.
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Ein kurzer Tastendruck (<1 Sekunde) auf die „Pfeil nach unten“-Taste ermöglicht das Durchblättern der gespeicherten Logbucheinträge. Die Liste beginnt immer mit dem neuesten Eintrag.
-
Ein langer Tastendruck (>2 Sekunden) auf die „Pfeil nach unten“-Taste wechselt im Logbuch zwischen der Änderung und den Zählerständen zum Zeitpunkt der Änderung.
Im Falle einer Änderung der Impulsdauer:
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0004 / 2048: Index des aktuellen Eintrags. Die Einträge beginnen bei Index 1 und können durch Drücken der Taste „Pfeil nach unten“ chronologisch absteigend durchlaufen werden.
-
01.2024 02:41:40: Zeitstempel der Änderung.
-
S0 I-Dur. 120 → 30: Vorheriger (links) und neu eingestellter (rechts) Wert der Impulsdauer in Millisekunden.
-
Ein kurzer Tastendruck (<1 Sekunde) auf die „Pfeil nach unten“-Taste ermöglicht das Durchblättern der gespeicherten Logbucheinträge. Die Liste beginnt immer mit dem neuesten Eintrag.
-
Ein langer Tastendruck (>2 Sekunden) auf die „Pfeil nach unten“-Taste wechselt im Logbuch zwischen der Änderung und den Zählerständen zum Zeitpunkt der Änderung.
Im Falle einer Änderung des Impulswerts:
-
0001 / 2048: Index des aktuellen Eintrags. Die Einträge beginnen bei Index 1 und können durch Drücken der „Pfeil nach unten“-Taste in umgekehrt chronologischer Reihenfolge durchlaufen werden.
-
01.2021 01:56:50: Zeitpunkt der Änderung.
-
S0 I-Rat. 10 → 10000: Vorheriger (links) und neu eingestellter (rechts) Wert in Impulsen pro kWh.
-
Ein kurzer Tastendruck (<1 Sekunde) auf die „Pfeil nach unten“-Taste ermöglicht das Durchblättern der gespeicherten Logbucheinträge. Das Verzeichnis beginnt immer mit dem neuesten Eintrag.
-
Ein längerer Tastendruck (>2 Sekunden) auf die „Pfeil nach unten“-Taste wechselt im Logbuch zwischen der Änderungsanzeige und den Zählerständen zum Zeitpunkt der Änderung.
Technische Änderungen behalten wir uns ohne vorherige Ankündigung vor. Alle Angaben ohne Gewähr.